Bäderarchitektur im Ostseebad Binz

Die Binzer Bäderarchitektur – zauberhafte Villen prägen das Ortsbild des Ostseebads

Als größtes Seebad der Ostseeinsel Rügen zeichnet sich Binz durch seine prächtige Bäderarchitektur aus. Besonders entlang der Promenade und der angrenzenden Straßen lassen sich traumhafte Bauwerke im Stil der sogenannten Bäderarchitektur bewundern. In strahlendem Weiß ziehen die Binzer Viellen und Häuser, die Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurden, die Blicke auf sich.

Architektonischer Stilmix mit Charme

Binz ist für Architekturinteressierte ein ganz besonderes Reiseziel, denn das Ostseebad ist das einzige mit einem fast vollständig erhaltenen Ortskern. Somit ist Binz zum Inbegriff für die Bäderarchitektur geworden. Rund um die Jahrhundertwende zog Binz Menschen aus ganz Deutschland an, die hier in Strandnähe die Natur genießen wollten. Es entstanden Hotels und Pensionen, die Strandpromenade wurde angelegt, das Kurhaus und die Seebrücke erbaut und ein Warmbad eröffnet. Wer konnt, kaufte in Binz ein Grundstück und ließ sich hier eine Villa durch einen der ortsansässigen Architekten errichten. Der Trend ging zurück zur Natur und entsprechend entstanden wundervolle Villen mit verspielten Jugendstilelementen, großzügigen Balkonen, filigranen Holzschnitzereien. Architektonisch reichen die Einflüsse vom Klassizismus über den neobarocken Stil bis zum Jugendstil. Es entstand ein faszinierender Baustil, der sich durch seine Leichtigkeit auszeichnet.

Bäderarchitektur

Ein lohnenswerter Villen-Rundgang

Wer durch die Straßen von Binz wandelt, wird sehr schnell feststellen, dass die Gebäude durchaus sehr unterschiedlich gestaltet sind und jedes einzelne Haus seine ganz besonderen Feinheiten hat. Prägend für das Ortsbild ist unter anderem das Kurhaus aus dem Jahr 1890. Es wurde nach Plänen von Baumeister Otto Spaulding im Auftrag des jüdischen Bankiers Kaba-Klein erbaut. Heute erinnern an die Familie Kaba-Klein zahlreiche Stolpersteine. Auch das heutige „Haus des Gastes“, ein im Jahr 1880 erbautes Warmbad in Backstein-Architektur, zählt zu den prägenden Gebäuden. Es wurde 1896 errichtet. Einst wurden die Becken mit Ostseewasser gespeist. Heute findet sich hier die Touristeninformation. Entlang der Promenade findet sich auch die Strandhalle im skandinavischen Hallenbaustil. Gerade entlang der Promenade reihen sich die Villen und Gästehäuser im Bäderstil aneinander und sind vielfach auch mit schönen kleinen Gärten umgeben und nur die Promenade trennt die Grundstücke vom weißen Sandstrand.