Die Kreidefelsen, die von Kiefern gesäumten Traumstrände, die Alleen und steinalte Hünengräber: Alles, was die Gäste schon immer an der Insel Rügen begeisterte, ist reizvoll wie eh und je. In den berühmten Badeorten des Dreiecks Göhren, Sellin und Binz strahlen die schneeweißen Villen in wilhelminischer Bäderarchitektur. Sellins Promeniermeile beispielsweise heißt Wilhelmstraße. Sie endet in geradezu großer Höhe über dem Meer. Baabe ist ein recht kleiner Badeort und Göhren ruht mit einer geradezu heiteren Anmutung auf einigen Hügeln zwischen gleich zwei Stränden.
Mit seinen repräsentativen Villen, den typischen Säulenbalkons und mit generösen vier Kilometern Strandpromenade ist das Ostseebad Binz die Urlaubsmetropole der Insel Rügen. Sonne, Strand und Meer werden hier von zahlreichen Sightseeing-Highlights ergänzt – allen voran Prora mit einem wunderbaren Badestrand und dem längsten Bau Europas.
Der Traumurlaub in Prora
Die ganz besonders mondäne Epoche des Ostseebades Binz liegt wohl mehr als ein Menschenalter zurück, als hier auch der Kaiser baden ging. Allerdings ist das wahrlich kein Grund für Nostalgie. Denn besser war Binz nie auf seine Besucher eingestellt. Gerade den Ortsteil Prora kann man berechtigt als besonders geschichtsträchtig bezeichnen – mit Mondänität hat das allerdings weniger zu tun.
Prora
Als besonders malerischer Ort liegt Prora an einer großen Meeresbucht im naturgeschützten Gebiet Steinfelder in Rügens „Schmaler Heide“. Erreichen können Sie Prora besonders gut mit dem Fahrrad oder mit der Bäderbahn: Die Bahn transportiert die Gäste gemütlich und stilvoll über die drei Kilometer vom Hauptort Binz in den Ortsteil Prora. Ein kolossaler Bau fällt dann zugleich ins Auge.
Der Koloss von Prora
In den Jahren 1936 bis 1939 hatten die Nationalsozialisten in Prora die riesige Ferienanlage „KdF-Bad der Zwanzigtausend“ erbaut. Der auch „Koloss von Prora“ genannte Bau ist ein architektonisches Zeichen der Gigantomanie seiner Zeit im Stil der reduzierten Moderne. Er erstreckt sich über mehr als vier Kilometer die Küste entlang. Im längsten Gebäudetrakt Europas sollten 20.000 deutsche Volksgenossen „Kraft durch Freude“ tanken.
Nach Kriegsende wurde der Bau von der DDR-Volksarmee in Beschlag genommen. Nach der politischen Wende haben sich an Ort und Stelle einige Museen eingerichtet, so das Dokumentationszentrum Prora. Besonders interessant sind dort beispielsweise Ausstellungen zur Baugeschichte und zur Architektur im Nationalsozialismus.
Der historische Bau steht heute unter Denkmalschutz und heißt heute „Neues Prora“, die Hotelanlage trägt den Namen „Prora Solitaire“. Einige Teile der acht Blöcke umfassenden Anlage sind nach gründlicher Sanierung bewohnt – luxuriöse Ferienwohnungen in direkter Strandlage erwarten ihre Gäste – und der Blick über das Meer ist einmalig schön.
Eine traumhafte Reisedestination
Prora lädt mit seinen vier Kilometer langen, etwa 40 Meter breiten feinsandigen Stränden und mit seinen ausgedehnten Dünenlandschaften zum großen Badespaß und zum Sonnenbaden ein. Hier erwarten die Gäste überwachte Textil- und FKK-Abschnitte, Sport- und Spielangebote, Strandkorbvermietungen, Restaurants und Kioske und auch ein Hundestrand für die vierbeinigen Reisebegleiter.
Fahrradtouren und ausgiebige Spaziergänge führen in die wunderbare Natur der Umgebung: Die Wälder, die Dünen und Feuchtgebiete in Proras Umland gehören seit dem Jahr 2009 zum großen Teil dem etwa 200 Hektar großen nationalen Naturerbe auf der Insel Rügen an. Somit sind der weitläufige Strand, die angrenzenden Naturbereiche und die besonders interessanten historischen Bauwerke ein echter Tipp für Sonnenanbeter und Badeurlauber.
Ausflugstipps
Das Zentrum des Ostseebades Binz ist schnell erreichbar – vielleicht auch, um über die berühmte Seebrücke oder die Einkaufsmeile zu flanieren.
Weitere Ausflüge bieten sich an zum Jagdschloss Granitz. Highlight des Schlosses ist die Aussichtsplattform, die über eine gusseiserne Wendeltreppe von 154 Stufen erreichbar ist. Bei klarem Wetter geht der Panoramablick weit hinaus bis zur polnischen Ostseeküste.
Last, but not least: Jeder Rügenurlauber besucht einmal das Kap Arkona, den nördlichsten Punkt und die Hauptattraktion der Insel. Sowohl Karl Friedrich Schinkels Leuchtturm als auch das nahe liegende Fischerdörfchen Vitt und die uralte slawische Burganlage sind allemal einen Besuch Kap Arkonas wert.